Beginn Aufzeichnungen
Die Aufzeichnungen beginnen aber erst mit der zweiten, ordentlichen Hauptversammlung am 9. Januar 1932. Aus diesem Jahr ist uns folgendes Zitat aus einem Pressebericht erhalten: „Vor einiger Zeit kaufte der 1. Vorsitzende des Vereins (Herr Leonhard Wimmer) ein in herrlicher Lage mit bestens dazu geeigneten Bodenverhältnissen gelegenes Grundstück zur Anlegung eines langersehnten Turnplatzes.“ Dieses „herrlich gelegene Grundstück“ wird auch heute noch als „alter Sportplatz“ genutzt. Der Turnverein Weißenbronn war schon in den ersten Jahren sehr aktiv. Man war erfolgreich im Faustball. Neben Männer- und Jugendturnen wurden auch Wanderungen und Radtouren durchgeführt. Schon damals wurde jährlich Theater gespielt. Auch wurde zu dieser Zeit – wir sind immer noch im Jahr 1932 – eine Vereinskapelle ins Leben gerufen. Noch ein weiteres Zitat aus der zweiten, ordentlichen Hauptversammlung. Unter Punkt 5, Anträge, heißt es: „Durch besondere Werbung von weiblichen Mitgliedern ist die allmähliche Einführung des Frauenturnens anzustreben.“ Diese Frage stellte sich später auch beim TSC, allerdings vergingen rund 40 Jahre, bis die Damen- und Jugendgymnastikgruppe ins Leben gerufen wurde. Eine lange Wartezeit, aber die Gruppe zählt heute zu den Stützen unseres Vereins.
09.01.1932
30 Mitglieder
Im Jahr 1935 hatte der Verein 30 Mitglieder. Der Turnplatz wurde notariell der Gemeinde überschrieben.
Damaliger Kassenbericht: Einnahmen DM 171,50
Ausgaben DM 61,29
Bestand: DM 110,21
Aufgezeigt werden soll aber auch, mit welchen Schwierigkeiten in diesen Vorkriegsjahren der Verein zu kämpfen hatte. Es waren dies die Jahre, in denen der Vorstand des Vereins ganz in der nationalsozialistischen Gesinnung, der „Führer“ des Vereins sein sollte. So wurde z.B. der „Faschingsball“ im Februar 1938 vom Bezirksamt Ansbach nicht genehmigt und konnte somit nicht stattfinden. Dafür wurde dann eine Woche später ein „Kameradschaftsabend“ abgehalten, natürlich auch mit Musik und Masken.
1935-1938
Neugründung
Im Jahr 1949 wurde der Sportverein wiedergegründet. Aus dem Turnverein (TV) wurde ein Turn – und Sportclub (TSC) mit einer Fußballmannschaft. Die ersten Jahre waren sehr hart. Doch aufgrund des großartigen Einsatzes des damaligen 1. Vorstandes, Georg Baßler, war es möglich, daß der TSC Weißenbronn die ersten Jahre überstehen konnte. Der Turnplatz wurde unter Mithilfe der amerikanischen Besatzungsmacht mit deren Maschinen in ein Fußballfeld umgestaltet.
1949
Außerordentliche Generalversammlung
Am 25.2.1961 wurde eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. Man wollte den Verein auflösen. Dieses Thema zog sich bis 1964 durch die Berichte. Der Hauptgrund war, daß einfach nicht genügend Spieler vorhanden waren. Aber die wenigen kämpften sich irgendwie durch und als dann die Arbeit unseres damaligen Jugendleiters Früchte trug, ging es wieder bergauf Es war dies kein anderer als unser langjähriger Vorstand und spätere Ehrenvorstand Georg Müller, der leider schon 1995 verstarb. Auch dürfen wir bei diesem Rückblick auf die schweren Jahre unseren Ehrenvorstand Heinz Keller nicht vergessen, der wirklich alles unternahm, um den Verein zu erhalten.
25.02.1961
Gründung einer Mädchen- und Damengymnastikgruppe
Ein bedeutendes Ereignis war, wie bereits kurz erwähnt, die Gründung einer Mädchen- und Damengymnastikgruppe, die 1972 erfolgte. Zwei Namen sind hierzu erwähnen, ohne die es kaum möglich gewesen wäre, diese Gruppe so gut aufzubauen und dann zusammenzuhalten. Es sind dies Maren Neumann, die diese Gruppe formte, und ihre Nachfolgerin Lotte Hießleitner, die mittlerweile Ehrenmitglied im Verein ist.
1972
Sportgelände an Gemeinde überschrieben
Nachdem der TSC Weißenbronn zwischenzeitlich ein eingetragener Verein war, wurde das Gelände 1973 dem TSC von der Gemeinde überschrieben. Mit Unterstützung des Gemeinderates und des 1. Bürgermeisters, Ernst Hießleitner, konnten wir neben dem Sportplatz ein weiteres Grundstück erwerben. Auf diesem Grundstück wurde den Erfordernissen entsprechend ein neues Rasenspielfeld errichtet.
1973
25 jähriges Bestehen
Das 25 jährige Bestehen des Vereins wurde am 15. / 16. Juni 1974 eher bescheiden gefeiert. Die 1. Mannschaft trug ein Pokalturnier aus, anschließend gab es ein gemütliches Beisammensein im Vereinslokal. Auch Ehrungen von langjährigen Mitgliedern fanden an diesem Abend statt.
15. / 16. Juni 1974
1. Mannschaft spielt um Aufstieg
Die 1. Mannschaft spielte 1975 um den Aufstieg, was durch die Aufstiegsspiele zu einem kleinen finanziellen Erfolg für den TSC wurde. Der Sprung in die B-Klasse gelang aber noch nicht. Dies war dann 1976 der Fall.
In einem Bericht des damaligen Schriftführers, Jürgen Schneider, der über 20 Jahre lang die Ereignisse im Verein in hervorragender Weise festhielt, heißt es dazu:
„Unsere 1. Mannschaft machte es wie schon in den vorhergehenden Jahren wieder einmal sehr spannend. Nach Beendigung der Punktrunde lagen wir mit dem TSV Windsbach punktgleich an der Spitze. Dadurch war ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft notwendig. Dieses Spiel wurde leider verloren. Als ‚ewiger Zweiter’ hatten wir allerdings durch ein Entscheidungsspiel gegen den Zweiten der Gruppe der C-Klasse Süd 2 die Chance, den Aufstieg doch noch zu schaffen. Diese Chance wurde von unserer 1. Mannschaft durch einen 4:1 Erfolg über den TSV Dorfkemmathen genutzt. Dadurch war der langersehnte Aufstieg in die B-Klasse erreicht.“
1975
Neues Rasenspielfeld
Stolz war der Verein auch, als er 1978 sein neues Rasenspielfeld einweihen konnte. Aus diesem Anlaß gab es am 29. April einen Festabend, an dem auch der langjährige Vorstand Georg Müller, der zum damaligen Zeitpunkt über 20 Jahre engagiert in der Führung des Vereins tätig war, geehrt wurde. Zur Sportplatzeinweihung hatte der TSC den Landesliga – Spitzenreiter ASV Herzogenaurach zu Gast. Man zog sich mit einem 4:1 beachtlich aus der Affäre.
1978
F- Jugendmannschaft kommt dazu
In der Runde 1979 / 80 kam bereits eine F- Jugendmannschaft dazu, die noch dazu in der darauffolgenden Saison 1980 / 81 bereits die Meisterschaft in ihrer Gruppe erringen konnten. In diesem Jahr konnte auch die A-Jugend mit den Betreuern Günter Schindler und Günter Kolb den Meistertitel erringen.
1979 / 80
2. Mannschaft Meister
Abgerundet wurde dieser Erfolg durch die 2. Mannschaft, die ebenfalls den Meistertitel erringen konnte. Die Feier nach dem letzten Spiel, in dem die erforderlichen Punkte errungen werden konnten (3:0 gegen Petersaurach), „werden viele“, so der Chronist, „so schnell nicht wieder vergessen“. Auch hier soll ein Name, der des langjährigen Trainers, Günter Schindler, nicht unerwähnt bleiben.
1983 / 84
60 jährige Gründungsfest
Im Jahr 1989 wurde das 60 jährige Gründungsfest des Vereins gefeiert. Genauer gesagt – 1989 war es 60 Jahre her, daß die sportlichen Aktivitäten mit dem Turnverein Weißenbronn begannen. Das Festprogramm vom 21. bis 23. Juli bot einen Festabend mit Ehrungen, Fußballspiele der Jugendmannschaften, einen Gottesdienst im Festzelt und einen Familiennachmittag am Sonntag. Erstmals wurde zu diesem Jubiläum auch eine Festschrift erstellt.
1989
Ein neues Zuhause
Im Protokoll einer Vorstandssitzung vom 14. Juni 1994 findet sich ein Satz, der in den darauffolgenden Jahren den TSC Weißenbronn in Atem gehalten hat: „In Kürze wird mit dem neuen Sportheimbau begonnen.“ Natürlich war das neue Heim schon geraume Zeit immer wieder Thema der Vorstandssitzungen. Vor allem Finanzierungsfragen beschäftigten das Gremium. Der Neubau wuchs durch das große Engagement der Mitglieder schnell. Noch im Herbst 1994 konnte der Rohbau „zugedeckt“ werden. Und im Protokoll vom 10.11.1994 heißt es: „Der Vereinsbau geht schneller voran als gedacht. Elektrik und Wasser sind fertiggestellt. Es wurde beschlossen, im November noch zu verputzen.“ Erstmals ging der TSC Weißenbrom beim Neubau auch ganz neue Wege, um diesen zu finanzieren: die Mitglieder wurden um Spenden und Darlehen gebeten – und das mit einem großen, von vielen vielleicht nicht erwarteten Erfolg.
1994
Einweihung Sportheim
Doch unser Verein ließ sieh durch diesen Abstieg nicht verdrießen und setzte weitere Energien für den Neubau des Sportheimes frei. Dieses konnte schließlich am 3. / 4. August 1996 eingeweiht werden. Anläßlich der Einweihung gab es ein Fußballturnier und einen offiziellen Festakt mit Gottesdienst, der vom Posaunenchor musikalisch umrahmt wurde. Zwei Namen sollen hier stellvertretend für viele genannt werden, die eigentlich aufgrund ihres unermüdlichen Engagements für dieses größte Projekt der Vereinsgeschichte im Gebäude eingemeißelt sein müßten: Herbert Böckl und Werner Lutz. Herbert Böckl hatte die Bauleitung, Werner Lutz, seit 1994 Vorstand des TSC, war der eigentliche Motor des Projektes. Er klärte die vielen Finanzierungsfragen, er war unermüdlich hinter freiwilligen Helfern für die Bauarbeiten her. Ohne Werner Lutz, darüber war man sich im Verein einig, hatte der TSC sich vermutlich nicht an das neue Sportheim gewagt. Ihm ist für sein Engagement deshalb besonders zu danken.
1996
Auch die Damen spielen Fußball
der TSC Weißenbronn hat jetzt auch eine Damenmannschaft, dadurch konnten wieder viele neue Mitlieder/innen gewonnen werden. Und mittlerweile gibt es auch eine G- Jugendmannschaft. Das sind die ganz Kleinen (4 bis 6 Jahre), kaum größer als der Fußball selbst. Überhaupt geben der Zulauf und der sportliche Erfolg der Jugendmannschaften Anlaß für unseren Verein, sehr zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. So feierte zum Beispiel 1998 die D-Jugend mit 169:13 (!) und die C- Jugend mit 89:4 Toren ihren Meistertitel.
1998 / 99
Neben den sportlichen Aktivitäten kam aber auch das Kulturelle nicht zu kurz. So haben wir eine Theatergruppe, geleitet von Anna Kosin, die seit über 40 Jahren mit vielen aktiven Laienschauspielern heitere Stücke auf die Bühne zaubert. Ein „Motor“ der Theatergruppe ist seit vielen Jahren Jürgen Schneider.
Wer in den Aufzeichnungen unseres Vereins liest, der entdeckt eine Vielzahl von Ereignissen, die zunächst einmal mit Sport nichts zu tun haben. Immer wieder fanden Ausflüge statt, zum Beispiel nach Südtirol oder ins Gebirge. Von Weinfahrten ist da zu lesen, von Grillfesten und Faschingsbällen, von. Schafkopfturnieren, Kinderfreizeiten, Familiennachmittagen, Skifahrten, Weihnachtsfeiern, Weinfesten und Wanderungen. Alle diese Aktivitäten weisen darauf hin, daß der TSC ein lebendiger Verein ist, daß das Vereinsleben stimmt. Warum würden sonst die Mitglieder auch außerhalb der rein sportlichen Veranstaltungen zusammen kommen? Gerade darin liegen vielleicht die Gründe, weshalb unser Verein die „Schallmauer 400 Mitglieder“ längst überwunden hat und heute mit 496 Mitgliedern vor dem „halben Tausend“ steht.
Am Ende der Chronik gilt der Dank allen, die den TSC Weißenbronn in den vielen Jahren seines Bestehens in verschiedener Weise unterstützt haben. Wie schrieb doch einer der Schriftführer des Vereins, Hermann Herzog, am 17.2.1955 in der Vereinschronik:
„Haltet weiterhin so zusammen und beweist, daß auch ein kleiner Verein bestehen kann. Dazu braucht man aber die nötige Kameradschaft, die uns noch enger als bisher begleiten soll.“
Arnold Kannowsky, Ehrenmitglied
Günther Hießleitner